15.10.2017

 

JETZT WIRD AUFGERÄUMT MIT DEN VORURTEILEN

BABYBJÖRN ONE- Die neue Generation- Ein Bericht

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Vorgeschichte

 

Als Trageberaterin bekommt man immer wieder die Frage gestellt, welche Tragen man empfehlen kann. So Allgemein lässt sich das schwer beantworten.

Die allgemeinste Antwort lautet wohl: Alles, mit dem Ihr UND Eure Kinder euch wohlfühlt ist in Ordnung. Sicher gibt es Vorteile verschiedener Tragen gegenüber anderer, wie Tragetuchstoff, einstellbare Stege (Bereich der Trage, der zwischen den Beinchen/Kniekehlen sitzt), gepolsterte Schwerpunkte und flexible aber stabilisierende Rückenpartien. Wichtig ist das vorherige Testen der Tragen.

 

Einer der Hersteller, der die oben genannten wichtigen Komponenten, nach Meinung vieler Tragemamas und auch Berater in diversen Foren, nicht erfüllen könne, sei BABYBJÖRN. Neugierig auf die Entwicklung dieser Marke bin ich schon lange ein Follower deren Facebookseite. Auch viel mir dabei auf, dass in den vergangenen Jahren die dort als neu entwickelten Babytragen optisch durchaus mit bekannten und nicht verschrienen Modellen anderer renommierter Hersteller mithalten konnte. Dennoch haftete ihr immer noch der Ruf der „schlechten unergonomischen Trage“ an. Ende 2016 konnte ich mich als sonst so zurückhaltende Leserin nun bei manch verhasstem Kommentar unter der neuesten Werbung für die Trage „One“ nicht zurückhalten und erwähnte, dieser Trage doch durchaus eine Chance geben zu wollen. Und prompt wurde ich dazu auf die Babymesse in Stuttgart eingeladen.

Die Regionalleiterin empfing mich dort sehr freundlich und beantwortete alle meine doch recht kritischen Fragen verständlich und zufriedenstellend. Alles in Allem hatte ich einen guten Eindruck von der neuen überarbeiteten Version der BABYBJÖRN und verließ die Messe mit einem der neuen ONE Produkte, um dieses alsbald an meinem eigenen Tragling zu testen.

 

Der Test

 

Ende Mai 2017 war es nun endlich so weit. Ich holte die BABYBJÖRN ONE hervor, um sie das erste Mal mit meinem 5 Wochen alten Tragling zu testen.

 

Aufbau:

Was mir schon auf der Messer auffiel, und jetzt auch wieder zutraf: Die Trage ist ungeheuer leicht und weich. In Realität ist nicht von „steifen“ Materialien zu spüren. Was man dazu sagen muss, ich habe im Moment zum Vergleich fast nahezu jede gängige Trage(variante) bei mir zu Hause zum Beraten und selber testen.

Vom Prinzip her ist die BABYBJÖRN ONE also eine normale Fullbuckle (Vollschnallentrage) mit allerdings eigenem Schnallenprinzip.

Die Trage ist komplett durchzogen der atmungsaktiven (und dennoch leicht elastischen) Lamellen, wie man sie von „Anti-Schwitz-Auflagen“ für Kindersitze kennt. Sie hat 2 Schallen am Rückenteil, 2 an den Trägeransätzen vorne und ein Einhaksystem am gepolsterten Bauchgurt. Welcher ACHTUNG: von beiden Seiten vom Tragenden festgezogen werden kann! Großes praktisches Plus!

Die Qualität schien prima. Kein Industriegeruch und ordentlich verarbeitete Nähte.

Auch der BABYBJÖRN ONE hat wie einige seiner Kollegen mittlerweile einen Babyeinsatz. Da dachte ich zuerst, naja, den lass ich mal weg, wie es bei den Modellen seiner Kollegen empfohlen wird, da sonst die Beinchen auf dem äußeren Rückenteil aufstehen und gestaucht werden könnten. PUSTEKUCHEN! Die Trage hat ja am Steg einen Reisverschluss, sodass dieser einfach an die Stegweite des Babys und somit auch an die innere Stegweite des Babyeinsatzes angepasst werden kann. Das war definitiv neu und auch eine generelle Verbesserung für mich. Es gibt Schutzpolster für die Träger und eine „Stillschnalle“.

Angelegt war sie auch sehr schnell. Bauchgurt rum, Träger übergestreift,  Baby rein, Träger-und Rückenschnallen zu, festgesurrt an den Trägern und Stillschnalle, fertig.

Trageeindruck mit Neugeborenem

 

Mein Baby ist sofort eingeschlafen. Das war bei meinem anspruchsvollen kleinen Wonneproppen eine Sensation, da er sonst nur in einer einzigen anderen Trage eines Herstellerkollegen gut zur Ruhe kam. So hatte ich genügend Zeit, mir den Sitz, meinen Tragekomfort und das Dauertragen anzuschauen.

Den Steg kann man für ein normales Neugeborenes, ab 3,5 Kilogramm und Gr. 56 schon prima anpassen. Danach wächst er einfach mit durch den Reisverschluss, welcher auch gut überpolstert ist, um Druckstellen am Kind zu vermeiden. Die Anhock-Spreiz-Stellung war also gegeben.

Das Rückenteil wirkte vorher auf den Bildern auf mich immer so steiff. Tatsächlich schmiegt es sich jedoch schön an den Rücken meines Babys an und gibt trotzdem den nötigen Halt. Der Rundrücken war im wachen Zustand (wie in jeder andern Fullbuckle aus Nicht-Tragetuchstoff) etwas gerader, da das Baby natürlich nicht im Beutel ist, wie in einem Tuch. Sobald es eingeschlafen war, war dieser aber wieder etwas runder. Plattgedrückt wurde also nichts.

Die Rückenhöhe war im Babyeinsatz durchaus noch reichlich, was sich schlagartig änderte, als ich die Nackenstütze herunter klappte…Dann passte es perfekt. Mit eingerolltem Spucktuch im Nacken, wie ich es in jeder Trage beim schlafenden Baby mache, war die nötige Stabilität für das Köpfchen gegeben. Ablegen mit schlafendem Baby in der Trage ist durch den Stabilen Rückenteil kein Problem.

 

Nun zu meinem Tragegefühl:

Was soll ich sagen. Prima. Bequem. Luftig. Und vor Allem: auch nach 2 Stunden noch! Nix drückte am Bauchgurt an meinen noch vorhandenen Schwangerschaftsröllchen, oder ziepte unter den Armen.

Ich nahm die Trage sogar mit auf Mallorca, um etwas Luftigeres zum Trage dabei zu haben. Da zeigen die Luftkammerpolster echt Wirkung. Die Farbe ist angenehm und nicht aufdringlich. Mit dem Stillen in der Trage hatte ich anfangs etwas zu kämpfen, aber eigentlich musste man nur die Träger, Stillschnalle und Bauchgurt etwas lockern und die Trage samt Kind nach unten gleiten lassen. Schon war es geschafft.  Mit dem Rückentragen verhält es sich gleich, wie bei anderen Fullbuckletragen auch. Entweder es liegt einem, oder nicht.

 

Nach einem halben Jahr:

Den Babyeinsatz kann ich schon eine ganze Weile getrost weglassen. Mein Baby ist nun fast 7 Monate alt und wird immer noch gerne in der BABYBJÖRN ONE getragen.

Immer noch ist der Steg nicht ausgereizt. Also ist nach oben durchaus noch Spiel. Auch mit dem Rückenteil haben wir noch reichlich Platz, da das Kind nun tiefer in der Trage „sitzt“. Nach wie vor fühlen wir beide uns sehr wohl damit. Trotz jetzt mehr als verdoppeltem Gewicht meines Kindes.

Auch mein Mann hat die Trage für sich entdeckt und fühlt sich wohl, da sie luftig ist, nicht zu verspielt aussieht und einfach eine echte „Papatrage“ ist.

 

Nun mal Butter bei de Fische:

Im Fazit lässt sich sagen, dass sämtliche Vorurteile, die leider immernoch über die Tragen von BABYBJÖRN kursieren, den neuesten Modellen (ich kann nur von der ONE sprechen) absolut veraltet und unrecht sind.

Die Anhock-Spreiz-Stellung ist gegeben.

Sie ist neugeborenentauglich.

Sie ist kleinkindtauglich.

Sie unterstützt die natürliche Rundung des Rückens.

Sie ist leicht und atmungsaktiv.

Sie ist sicher, modern und neutral.

Das nach vorne gerichtete Tragen wird vom Hersteller nicht empfohlen, die Empfehlung vielmehr auf 10 Minuten begrenzt.

 

Kurzum, alles, was ich von einer guten Trage heutzutage erwarte. Sie steht tatsächlich den ergonomischen Nicht-Tragetuchstoff- Tragen anderer Hersteller in nichts nach, hat meiner Meinung nach sogar den Vorteil des verstellbaren Steges und der beidseitig verstellbaren Schnallen.

 

Das ist auch der Grund, warum ich mein Beratungssortiment nun um die BABYBJÖRN ONE erweitern werde. Das heißt, testen, selbst für euch urteilen, dann entscheiden.

 

Ich danke für Euer Interesse.

Wer sich für die Produkte aus dem Hause BABYBJÖRN interessiert, klickt auf das unten stehende Logo.

 

Eure Annett.

Freie Trageberaterin